Vom 09. bis 15. Juni 2014 fand in Lüneburg das Weiterbildungsseminar für Sozialarbeiter/innen aus der Partnerregion Tjumen (Russische Föderation) statt.

An der Weiterbildungsmaßnahme haben – auf Einladung des Zentrums für Ost- und West-Kooperation e.V. (ZOWK), vertreten durch den Vorsitzenden des ZOWK Christoph Kusche – 6 KollegInnen aus dem Gebiet Tjumen teilgenommen.

Das Thema der diesjährigen Weiterbildung für SozialarbeiterInnen aus dem Gebiet Tjumen wurde wie folgt formuliert: Ressourcenorientierte Sozialarbeit: Der Hilfeplan als Instrument der professionellen Arbeitsplanung und zielgerichteten in­dividuellen Unterstützung“. Dieses Thema wurde bei der Vorbereitung des Projektes in Kooperation mit dem Departement für soziale Entwicklung des Gebiets Tjumen erarbeitet und entspricht somit den Interessen der russischen Part­ner.

Ziel der Weiterbildung war die Darstellung der ressourcenorientierten Sozialarbeit an Beispielen der Hilfepläne und anderer Methoden, die in der Praxis der sozialen Einrichtungen der Region Lü­neburg angewandt werden.

Auf Grundlage dieses Ziels wurden die Schwerpunkte des Programms zusammengefasst, die während der Vorträge und Hospitationen behandelt wurden. Dazu gehören:

  • Orientierung an Ressourcen statt an Defiziten
  • individuelle Lösungen und Fallarbeit
  • Eingangsdiagnostik und Bedarfsermittlung
  • Fragen der Beziehungsgestaltung und Entwicklungsziele
  • Ressourcen und Risiken
  • Verfahrensablauf und Qualitätsmanagement
  • Evaluation und Supervision als begleitende Elemente.

Das Programm der Weiterbildung bestand aus zwei Teilen, die sich ergänzt haben: Vorträge bzw. Diskussionsrunden mit Lüneburger Sozialexperten und Hospitationen in Sozialeinrichtungen. Im einleitenden Teil zu Beginn des Programms sowie begleitend wurden die Prinzipien der ressourcenorientierten Sozialarbeit und ihre Methoden vorgestellt und erläutert.

Zu den Sozialeinrichtungen, die von der Gruppe aus dem Gebiet Tjumen besucht wurden, gehören (genannt werden die Organisation und das Thema der Hospitation, chronologisch aufgelistet):

  • DRK Augusta Schwesternschaft: Individuelle Palliativpflege, beschützter stationärer Bereich, ambulanter Pflegedienst
  • SOS-Hof Bockum: Individueller Hilfeplan in Bereichen Wohnen und Arbeit als Instrument der beruflichen und sozialen Integration von Menschen mit geistiger Behinderung
  • Lebenshilfe: QUBI-Projekt (Qualifizierung, Unterstützung, Beratung, Integration) und Persönliche Zukunftsplanung als Methoden der Hilfeplanung für Menschen mit Behinderungen
  • Loewe-Stiftung: Individuelle Unterstützung und Hilfe für psychisch kranke Menschen – von der ambulanten Pflege bis zu Wohnen und Arbeiten.

Ergänzt wurde das Programm durch zwei Stadtführungen in Lüneburg und Hamburg zum Thema der sozialen und barrierefreien Stadt.

Abschließend fand die Evaluation des Weiterbildungsseminars statt. Die gesammelten Erfahrungen, Ideen und Eindrücke wurden ausgewertet und neue Impulse für die Praxis der Sozialarbeit in der Partnerregion Tjumen diskutiert. Nach der Auswertung wurden den Sozialarbeiterinnen aus dem Gebiet Tjumen Zertifikate über die Teilnahme an der Weiterbildung ausgehändigt.

Fachberatung / Weiterbildung von Tjumener Sozialexperten in Lüneburg 2014